Archiv des Autors: Stefan Borchardt

Carl Schuch 2025

Im Herbst dieses Jahres wird, erstmals seit fast zehn Jahren, Carl Schuchs Œuvre in einer ambitionierten Ausstellung in Erinnerung gebracht:

Carl Schuch und Frankreich

Städel Museum, Frankfurt am Main
24. September 2025 bis 1. Februar 2026

Es wird ein Fest fürs Auge, soviel ist gewiss. Rund 70 Gemälde Schuchs und etwa 50 Gemälde anderer, die ihm Orientierung boten – von Alten Meistern bis hin zu Zeitgenossen, die er studierte und an denen er sich rieb, von Courbet und Delacroix bis hin zu Manet, Monet und Cézanne.

Hier der Link zur Ausstellung Carl Schuch und Frankreich


Parallel dazu geht der Catalogue raisonné auf die Zielgerade, der im Jahr darauf gedruckt vorliegen soll – zu Carl Schuchs 180. Geburtstag am 30. September 2026.

 

 

 

 

 

Herbstexkursion 2024

in Verbindung mit der Ordentlichen Jahresversammlung der Carl Schuch Gesellschaft e. V.
27. bis 29. September 2024

Wiesbaden und Darmstadt, Mathildenhöhe (D)

Zum Auftakt ein Apéro, bei dem die jüngsten Forschungsergebnisse präsentiert und diskutiert werden konnten: Im Vorfeld der Frankfurter Schuch-Ausstellung im kommenden Jahr hat man im Städel begonnen, seine Malerei „state of the art“ zu untersuchen, mittels Makro-Röntgenfluoreszenzanalyse (MA-XRF), wobei sich Spektakuläres abzeichnet: Während die „Wildente“ der Hamburger Kunsthalle vornehmlich bestätigt, was sich ohnehin im Oberflächenbefund abzeichnete – die Wiederverwendung einer bereits benutzten Leinwand, trat am Frankfurter „Apfelstilleben“ ein kontinuierlicher, aus dem Oberflächenbefund nicht erschließbarer Überarbeitungsprozess zutage. Ein Befund von noch nicht abzuschätzender Tragweite, der aktuell nur eine Feststellung zulässt: Wir wissen über Carl Schuch und seine Malerei noch viel zu wenig.

Tags darauf waren wir auf der Mathildenhöhe verabredet – UNESCO-Welterbe, das uns Stefan Borchardt nahe brachte, 2. Vorsitzender der Carl Schuch Gesellschaft e. V. und als Kurator der Großen Kunstschau Worpswede zur Zeit mit einer Retrospektive des Werks von Bernhard Hoetger befasst, der maßgeblich an der Gestaltung des Ensembles auf der Mathildenhöhe beteiligt war. Frisch restauriert, bei wunderbar milder Herbstsonne ein Erlebnis! Zum Ausklang trafen wir uns am Sonntagmorgen im traditionsreichen „Café Maldaner“, dem ersten, 1859 eröffneten Wiener Kaffeehaus auf kleindeutschem Boden.

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Carl Schuch
Stillleben mit Äpfeln, Birnen und einer
Karaffe, ca. 1888
Städel Museum, Frankfurt am Main

 

 

Abschied von Christoph Andreas

Die Carl Schuch Gesellschaft e. V. trauert um ihr Ehrenmitglied:

Dr. Christoph Andreas

starb nach kurzer, schwerer Krankheit am 24. Mai 2024 im Alter von 74 Jahren.

Christoph Andreas führte die Kunsthandlung J. P. Schneider jr. in Frankfurt am Main, gegründet 1824, als direkter Nachkomme von Schneiders Kompagnon in vierter Generation und wusste sich der Tradition seines Hauses verpflichtet, das sich seit seiner Gründung für die zeitgenössische
Malerei – insbesondere für den in Frankfurt ansässigen Kreis um Hans Thoma und Wilhelm Trübner einsetzte, aber auch für deren Weggefährten Carl Schuch.

Unsere Recherchen zu dessen Werkverzeichnis begleitete und unterstützte Christoph Andreas, selbst promovierter Kunsthistoriker, seit langem mit Rat und Tat. Als vor einigen Jahren Briefe Carl Schuchs auftauchten, die seine Biographie in neues Licht rückten, ermöglichte er deren Publikation und sorgte für ihre Drucklegung im hauseigenen Verlag.

Nicht minder am Herzen lag ihm Schuchs Werkverzeichnis. Noch vor wenigen Wochen erkundigte er sich nach dem Stand der Dinge, erbat Auskunft zu seinem Umfang und den voraussichtlichen Kosten; er wolle sich umtun und werde sich melden. Statt seines Telefonats kam vor ein paar Tagen die Todesanzeige. 

Mit Christoph Andreas verlieren wir einen außergewöhnlichen Menschen, einen Freund. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.

Dr. Roland Dorn
Erster Vorsitzender

 

 

 

Christoph Andreas
Foto: Privat